Anstich für Dresdens süffigste Baustelle: Kraftwerk Mitte kriegt 'ne Forscher-Brauerei

In: Dresdner Morgenpost vom 07. August 2020:

Vorsichtig setzen Sophia Vatterodt (29) und Francisco Arroyo-Escobar (53) einen Fuß vor den anderen. Denn noch ist es diesig im ehemaligen Lichtwerk; Staub steht in der Luft, die Decke zum Untergeschoss ist durchbrochen.

Die beiden Geschäftsführer der "Lohrmanns"-Brauerei aus den Reihen der TU wollen unbedingt schon jetzt zeigen, was Anfang 2023 am Haupteingang des Kraftwerks Mitte eröffnen soll.

"Hier oben ins Erdgeschoss kommen Ausschank, Gaststätte und Küche hin", sagt Vatterodt. "Dort an der Wand geht es später raus zum Biergarten. Unter uns, im Keller, werden die Gärtanks stehen."

Die Tanks sind es auch, die die "Lohrmänner" zum Volk sprechen lassen: "Wir haben unsere Crowdfunding-Kampagnen gestartet", so Arroyo-Escobar. "In Phase eins sammeln wir 100.000 Euro für die Tanks im Keller. Die müssen rein, bevor die Betondecke wieder verschlossen wird."

Phase zwei hat das Ziel 250.000 Euro. Das Geld soll dann fürs Sudhaus sein.

Später soll es noch Crowdinvesting geben. Jene Variante für Einzahler also, die auch verzinst wird. Insgesamt kostet die Brauerei 1,8 Millionen Euro. Weitere Infos: www.startnext.com/lohrmanns

Doch die Brauer sind nicht die einzigen Neuen im historischen Komplex: Eine Etage höher zieht die wertvolle Dresdner Puppentheater-Sammlung. Direkt an der Freiberger Straße, im ehemaligen "Speicher", entstanden das Restaurant "Kulturwirtschaft" (öffnet 3.9.) und das "Zentralkino" (ab Ende August). 2021 folgen das Deutsche Institut für Animationsfilm und das Medienkulturzentrum Dresden (beide in der ehemaligen Reaktanz).

 

Foto: Steffen Füssel

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