Kulturpalast Dresden

Beim Umbau des Kulturpalastes wirkten Bauherrengesellschaft, Planer, ausführende Firmen und zukünftige Nutzer in einem hochkomplexen Verfahren zusammen. Die Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG (KID) steuerte als Tochterunternehmen der Landeshauptstadt Dresden den Umbau unter denkmalpflegerischen Aspekten. Für das Bauprojekt beauftragte sie Planer, Baufirmen und Sachverständige als Akteure. Die kommunalen Kultureinrichtungen Dresdner Philharmonie und Städtische Bibliotheken sowie die zukünftigen Drittmieter wirkten eng mit der KID und den Baubeteiligten zusammen.

Am 28. April 2017 öffnete der komplett modernisierte Kulturpalast am Altmarkt seine Türen. Seitdem gibt es in der Landeshauptstadt ein neues Kulturzentrum, das Menschen begeistert und dem internationalen Rang Dresdens entspricht. Ein Haus der Künste und des Wissens, ein Ort der Begegnung, ein Raum für Kommunikation: der neue Dresdner Kulturpalast weist in die Zukunft.

Seit der Eröffnung organisiert die KID den grundhaften Betrieb des Hauses. Die Flächen des Konzertsaales, der Backstagebereiche, der Zentralbibliothek und des Kabarett werden von der KID an die jeweiligen Kultureinrichtungen vermietet. Das Zentrum für Baukultur ist an private Unternehmen vermietet.

Objektbeschreibung

Der Kulturpalast Dresden ist aufgrund seiner Lage und seiner Nutzungskonzeption ein kulturelles Zentrum der Landeshauptstadt Dresden. Um diese Funktion zu erfüllen, ist der Kulturpalast ein offenes Haus, das ganztägig zugänglich ist.

Für die Besucher des Hauses sind folgende Nutzungen im Gebäude integriert:

  • zentrale Foyers als halböffentliche, übergeordnete Erschließungsbereiche mit Café/Bistro
  • Dresdner Philharmonie: Konzertsaal mit zugehörigem Chorprobensaal, Garderoben, Stimmzimmern, Verwaltungsbereich
  • Städtische Zentralbibliothek: Freihandbibliothek mit teilweise automatisierten Servicefunktionen, Lese- und Veranstaltungsräumen und separatem Verwaltungsbereich der Städtischen Bibliotheken
  • Kabarett Herkuleskeule: Veranstaltungssaal mit separatem Foyer, Garderoben und Verwaltungsräumen
  • Bereich des Erdgeschosses Ost: Galerie und Ticketing

Historie des Umbaus

Juli 2008

Stadtratsbeschluss zum zukünftigen Nutzungskonzept Kulturpalast

Am 3. Juli 2008 entschied der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden, im Kulturpalast einen erstklassigen Konzertsaal und die Städtische Zentralbibliothek unterzubringen. Mit dieser Grundsatzentscheidung wurde der Weg für eine ganzheitliche Planung frei, welche alle Bereiche des Kulturpalastes einer dauerhaften Nutzung zuführen soll. Der Beschluss bildet die Grundlage des Architektenwettbewerbs im Jahr 2009 und aller weiteren Projektentscheidungen.

Juni 2009

Büro „gmp" geht als einstimmiger Sieger aus Architektenwettbewerb hervor

Die Jury des Architektenwettbewerbs, der von der Landeshauptstadt Dresden zur Realisierung des Kulturpalast-Umbaus ausgelobt worden war, wählte einstimmig das Berliner Büro „gmp von Gerkan, Marg und Partner" zum Sieger des Verfahrens. Insgesamt hatten sich 28 internationale Architekturbüros am Wettbewerb beteiligt.

November 2009

Informationsveranstaltung der Oberbürgermeisterin im Kulturpalast

Am 5. November lud Oberbürgermeisterin Helma Orosz unter dem Titel »Unser neuer Kulti« die Bürgerinnen und Bürger zu einer öffentlichen Gesprächsrunde in den Festsaal des Kulturpalastes.

Im Podium saßen, neben der Oberbürgermeisterin, Professor Kurt Masur, Ehrendirigent der Dresdner Philharmonie, Stefan Schütz, Architekt des Wettbewerbssiegers "gmp Architekten", sowie Professor Jörg Friedrich, Architekt und Vorsitzender der Wettbewerbsjury zum Umbau.

Experten-Anhörung im Stadtrat bietet Varianten-Vergleich

Am 19. November 2009 fand im Stadtrat eine Anhörung von Experten zur Zukunft des Kulturpalastes bzw. zur Frage Konzertsaal/-haus für Dresden statt. In diesem Zusammenhang wurde den Anwesenden eine Präsentation der Landeshauptstadt Dresden vorgestellt, die diesen Themenbereich mit seinen Varianten detailliert vergleicht.

Dezember 2009

Einwohnerversammlung "Zur Zukunft des Kulturpalastes"

Auf Beschluss des Dresdner Stadtrates fand am 4. Dezember 2009 eine Einwohnerversammlung zur „Zukunft des Kulturpalastes" im Festsaal des Kulturpalastes statt. 350 Dresdnerinnen und Dresdner nutzten die Gelegenheit, sich über die Pläne der Landeshauptstadt Dresden sowie verschiedener privater Initiativen zu informieren.

Planungen zum Umbau haben begonnen

Mit den Beschlüssen vom 10. Dezember 2009 hat der Stadtrat die Planungen zum Umbau ausgelöst. Grundlage ist der Architektenentwurf des Berliner Büros "gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner", der sich im Wettbewerb durchgesetzt hatte. Zugleich wurden die Fachplaner für die Bereiche Raumakustik und Statik bestätigt. Das Planungsteam konnte damit zu Beginn des Jahres 2010 seine Arbeit aufnehmen. Die Ergebnisse der ersten Planungsphase werden im Herbst 2010 erwartet.

März 2011

Stadtratsbeschluss zum Beginn der Entwurfsplanung

Die Vorplanung für den Umbau des Kulturpalastes wurde abgeschlossen. Der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden hat die darin erarbeitete Baukonzeption in seiner Sitzung am 24. März 2011 bestätigt und zur Grundlage der weiteren Planung gemacht.

Im Vorfeld der Stadtratsentscheidung fand eine weitere Einwohnerversammlung im Kulturpalast statt, in welcher die Planungen vorgestellt und mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert wurden.

März 2012

Entscheidung über den Variantenvergleich und das Finanzierungskonzept

Nachdem der Freistaat Sachsen im Januar 2012 der Landeshauptstadt Dresden mitgeteilt hat, dass der Umbau des Kulturpalastes nicht wie bislang geplant mit insgesamt 35 Millionen Euro aus dem EU-Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden kann, berät der Stadtrat erneut über das Projekt.

Die Stadtverwaltung legt hierfür einen Vergleich verschiedener Bauvarianten und ein neues Finanzierungskonzept vor. Gegenübergestellt werden eine Sanierung des Kulturpalastes im Bestand und das aktuell verfolgte Umbaukonzept. Das Finanzierungskonzept benennt Maßnahmen, mit denen der Ausfall der Fördermittel kompensiert werden kann.

Parallel dazu wurde die Entwurfsplanung für den Umbau Ende 2011 abgeschlossen.

Januar / Mai 2013

Stadtratsbeschlüsse zum Doppelhaushalt 2013/14 und zur Gründung einer Objektgesellschaft

Mit Beschluss vom 10. Januar 2013 hat der Stadtrat die veranschlagten 81,5 Millionen Euro Baukosten für das Kulturpalast-Projekt in der Haushaltssatzung 2013/14 verankert. Weitere 6 Millionen Euro stehen für spezifische Ausstattungen (unter anderem Ton- und Medientechnik, Möblierungen, Werbeanlagen) bereit. Zugleich beschloss der Stadtrat die Gründung einer Objektgesellschaft, die für den Bau und anschließenden Betrieb des Kulturpalastes zuständig sein soll. Die Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG wurde gegründet.

Zahlen, Daten, Fakten

Gesamtprojekt

  • 2009 Planungsbeginn
  • 2013 Baubeginn
  • 2017 Eröffnung
  • 89,3 Mio. Euro Bausumme

Konzertsaal

  • 1.785 Sitzplätze
  • 23 Saalzugänge
  • 212 m² Fläche Podium

Backstagebereiche

  • 245 m² Gesamtfläche
  • 180 m² Fläche Chorprobensaal
  • 20 Garderoben- / Stimmzimmer
  • 120 m² Fläche Musikerfoyer

Zentralbibliothek

  • 5.463 m² Nutzfläche
  • 300.000 Medien
  • 450 Nutzerplätze
  • 50 Internetplätze

Kabarett „Die Herkuleskeule“

  • 250 Plätze
  • 94 m² Bühne/Podium